Dienstag, 22. April 2008

Düsseldorfer Ökostrom

Udo Vetter hat jetzt Ökostrom. Das ist sehr löblich und sicher eine gute Idee. Allerdings ist er Kunde der Stadtwerke Düsseldorf geblieben. Da stellt sich dann sofort die Frage: Ist das jetzt eine Mogelpackung oder nicht? In den Kommentaren seines Blogs wird das Produkt "Naturrhein-Strom" mit den jüngst in Verruf gekommenen RECS-Zertifikaten in Verbindung gebracht. Das ist falsch - die Stadtwerke Düsseldorf schreiben auf ihrer Website: (...)unser angebotener Naturrhein-Strom steht in keinem Zusammenhang mit mit den in der Presse genannten Energiezertifikaten (RECS-Zertifikate). Naturrhein-Strom ist vom TÜV Nord zertifiziert und das bedeutet nicht nur, dass er zu 100 Prozent aus regenerativer Energie gewonnen wird, sondern dass das Unternehmen, bei dem wir den Ökostrom beziehen, den gesamten Gewinn in den weiteren Ausbau regenerativer Energiegewinnung investiert. Der Faktor Nachhaltigkeit spielt also eine wesentliche Rolle.
Weiterhin ist es bei Naturrhein-Strom so, dass die Energiedaten zwischen den Stadtwerken Düsseldorf AG und dem Ökostromlieferanten so genau ausgetauscht werden, dass die Stadtwerke für den Ökostrom eine zeitgleiche Vollversorgung gewährleisten können (hierbei werden die sog. Haushalts-Standardlastprofile bezogen auf ¼ h-Mittelwerte untereinander ausgetauscht). Dieser aufwändige Prozess wird ebenfalls jährlich durch den TÜV-Nord geprüft und entsprechend zertifiziert.


Das ist so erstmal durchaus positiv zu sehen. Allerdings gehören die Stadtwerke Düsseldorf angeblich zu knapp 55% dem Konzern EnBW und zu weiteren 20% der Stadt Köln. Da man davon ausgehen kann, dass die Gewinnmargen bei Ökostrom größer sind als beim Standardprodukt, subventioniert der Kunde also vor allem EnBW und den französischen Konzern EDF. Also Kernkraft par Excellence.
Das wichtigste an einem guten Ökostromprodukt ist, dass sich die Geldflüsse ändern - weg von den großen Konzernen, deren einziges Interesse kurzfristige Gewinne in Milliardenhöhe sind. Diese wichtigste Voraussetzung ist hier nicht erfüllt.
Welchen Strommix erhält der Kunde aber nun?
Ausgewiesen sind nur Wasserkraft - höschstwahrscheinlich aus uralten, schon längst abgeschriebenen Kraftwerken - und der obligatorische EEG-Anteil. Das ist nicht ungwöhnlich und bei den meisten Ökostromanbietern der Fall.
Zum Neubau von Kraftwerken, der hier aktiv beworben wird, ist zu sagen: in Deutschland ist es finanziell lukrativ, Windräder, Biomasseanlagen und PV-Dächer zu bauen. Die werden also in jedem Fall gebaut. Egal ob sich der Vorlieferant der Stadtwerke Düsseldorf daran beteiligt oder nicht. Wenn die Firma A das Windrad nicht baut, springt die Firma B gerne in die Bresche.
Wirklich billig ist Naturrhein-Strom nicht: Die Grundgebühr liegt bei 7,08 Euro pro Monat, dazu kommen 20,34ct/kWh. Unabhängige Ökostromer (EWS, Lichtblick, Greenpeace Energy, Naturstrom) liegen in der gleichen Größenordnung.

Donnerstag, 17. April 2008

Universitätsprovinz

An der Uni glaubt man sich ja immer weltgewandt, global und bunt zusammengewürfelt. Etwas ernüchternd war da die Vorstellungsrunde heute in Englisch.
Die lieben Kommilitonen kommen aus Dortmund, Oberhausen, Erkelenz, Mönchengladbach, Köln, Aachen und ähnlichen Städten. Immerhin ist die Dozentin aus LA.

Dienstag, 15. April 2008

Atomkraft und Moral

Hmm. Nun bin ich ja eigentlich schon immer Öko, und auch schon immer gegen Atomkraft. Nur in letzter Zeit finde ich es immer schwerer, das zu begründen. Die diffusen Ängste der Leute auf der Straße sind ja von den Ökos gut genutzt worden, um Atomkraft zu verteufeln - nur taugen sie so wenig in der rationalen Argumentation. Warum sollte man also gegen Atomkraft zu Zwecken der Energiegewinnung sein?

Fangen wir ganz am Anfang an, beim Brennstoff Uran:
Der wird in Minen abgebaut. Angeblich kommen dabei Menschen zu Schaden und sterben - sei es an der Strahlung oder am Feinstaub. Das ist sicher nicht toll, sieht aber bei Kohle genau so aus. Und wer schon mal Filme über die Erdölförderung in Sibirien gesehen hat, weiss, dass auch dort Menschen sterben. Bei Erneuerbaren Energien müssen zwar keine Brennstoffe abgebaut werden, aber auch Beton, Kupfer und Stahl für Windräder kommen letzten Endes aus Minen. Also kein starkes Argument gegen Atomkraftwerke. Gleiches gilt für die Endlichkeit der Uranreserven (spricht ja nichts dagegen, die bestehenden zu nutzen) und deren regionale Verteilung.

Für die meisten AKWs müssen Brennstoffe aufbereitet werden, um den Anteil an spaltbarem Uran 235 zu erhöhen. Dazu benutzt man Zentrifugen. Die kann man wohl auch gut zweckentfremden und das Uran soweit anreichern, bis es waffenfähig ist. Das bedeutet Atombomben - nicht wirklich toll. Aber ein Ausschlußkriterium? Wie viele Chemiefabriken gibt es weltweit, die theoretisch in der Lage wären, Chemiewaffen herzustellen? Da kräht kein Hahn nach.

Die Brennstäbe (oder auch Kugeln) landen dann im Kraftwerk. Da gibt es Unterschiede - die alten russischen Designs sind wirklich haarsträubend und mit den modernen westlichen Kraftwerken kaum zu vergleichen. Dennoch bleibt bei jedem AKW das Restrisiko einer Kernschmelze mit enormer Radioaktivitätsfreisetzung. Ich persönlich halte nichts davon, extreme Risiken, die sehr unwahrscheinlich, dafür aber sehr sehr schlimm sind, einfach mit Wahrscheinlichkeit*Schaden zu bewerten. Das geht bei mittleren Risiken gut, aber nicht beim GAU. Ob eine Gesellschaft dieses Risiko tragen will muss sie selber entscheiden. Sie sollte allerdings nicht vergessen, dass im chinesischen Kohlebergbau angeblich jedes Jahr 10.000 Menschen sterben. Klarer Pluspunkt des Kraftwerks ist seine CO2-Freiheit - die Gesamtemissionen einer kWh Atomstrom sind marginal. Das Klima kann sich da auf jeden Fall freuen. Auch gibt es keinen Feinstaub, sauren Regen oder Ähnliches.
Als größtes Problem sehe ich die Menschen und die Firma, die das Kraftwerk betreiben. Gerade den raffsüchtigen deutschen Energiekonzernen ist nicht zu trauen. Sicherheit kommt bei denen an zweiter Stelle nach Gewinn. Die Wasserstoffexplosion in Brunsbüttel 2001 hat das gut bewiesen. Das ist in der Tat ein Ausschlußkriterium - unter solchen Bedingungen kann man AKWs nicht sicher betreiben. Nur irgendwie hat das mit der technischen Sicherheit wenig zu tun - andererseits ist es egal, wieso ein Unfall passiert. Vielleicht wäre die korrekte Aussage dazu: "Der sichere Betrieb von AKWs setzt ein Menschenbild voraus, welches nicht der Realität entspricht."
Wo ich mit zur Zeit nicht sicher bin ist beim Alter der Kraftwerke. Klar nehmen kleine Pannen zu, wenn eine Maschine altert. Das ist aber kein Grund, sie abzuschalten, bevor sie ihre Nennlebensdauer erreicht hat. Zumal ziemlich alles meldepflichtig ist, was man sich nur vorstellen kann. Da mache ich mir schon eher Sorgen um einen Flugzeugangriff - die Reaktorschutzbehälter sind auf ein Kampfflugzeug ausgelegt, nicht auf dem 11. September. Das ist ganz klar ein Risiko, gegen dass man kaum nachrüsten kann. Nur sollte man eine Gesellschaft auf Angst bauen? Angst vor Terroranschlägen? Gegen den Neubau von Reaktoren ist das eh kein Argument, die bekommen dickere Hüllen.

Bleibt die Endlagerung. Da gibt es echt keine sinnvolle praktikable Lösung - das Zeugs strahlt auf Jahrtausende. Ob man das zukünftigen Generationen aufbürden kann? Wir konnten ja noch nicht mal die Hieroglyphen entziffern, und die sind keine 10.000 Jahre alt. Alternativen wie Transmutation existieren nur auf dem Papier.

Also alles in allem vielleicht doch nicht meine Lieblingsstromerzeugung. Aber irgendwie ist diese Ablehnung viel relativer und weniger absolut als früher.

Sonntag, 13. April 2008

Nazis in Stolberg

Gestern waren rund 800 Nazis in Stolberg unterwegs. Das ist an sich natürlich erschreckend, viel schlimmer fand ich jedoch, dass nur 200 Leute auf der Gegendemo waren. Von denen waren ca. 180 Autonome, alle schön in schwarz vermummt und teilweise mit Schlagstöcken bewaffnet. Dann noch ca. zehn Altgrüne bzw. Alt-68er, von denen einer wie Christian Ströbele aussah. Und etwa zehn normale Jugendliche. Organisiert wurde das Ganze von der SAV, und es gab viele Flaggen von Solid. Das Ist die PDS/Linke-Jugendorganisation. Was völlig fehlte war der bürgerliche Block - es gab allerdings auch keine, wie es im Jargon so schön heisst "Mobilisierung". Mir sind nur die Flyer der autonomen Antifa aufgefallen, die wurden an der Mensa verteilt und hingen an vielen Laternen. Allerdings auch nur sehr kurzfristig. Mehr infos und Fotos gibt es bei Klarmann, dem ich für sein Engagement gegen rechte Strukturen an dieser Stelle einmal danken möchte!

Donnerstag, 10. April 2008

kreischende Teenies

Diese Woche hat das Semester wieder angefangen, und es reicht mir schon jetzt. Am Schlimmsten war Einführung in die BWL. Das ist ein Pflichtfach für Witschaftsingenieure im 2. Semester, und es war eine typische Vordiplomsvorlesung - unendlich laut, die Assistentin des Profs wird abwechselnd ausgepfiffen oder höhnisch beklatscht, das Ganze wurde als Riesenkarabett aufgezogen um die Meute bei Laune zu halten. da es abends bis 21.00 Uhr ging, haben einige dann doch lieber auf ihren mitgebrachten Laptops Bayern geguckt. Ich habe den Spiegel gelesen - und deshalb nur die Hälfte der Grenzkostentheorie etc. mitbekommen. Allerdings war das alles auch eher trivial - es ging um billige Definitionen wie Effektivität und Effizienz, Massenproduktion und dergleichen. 
Dafür scheint der Prof sehr realitätsnah und ehrlich zu sein - das hat mir gefallen. Nebenbei meinte er, dass Porsche VW vor allem deshalb übernimmt, weil sie dls gemeinsame Flotte weniger Probleme mit den CO2-Emissionen haben. Über diesen Zusammenhang habe ich noch nie nachgedacht. 



Dienstag, 8. April 2008

Waschen

Doof ist, wenn man Dienstag Mittag irgendwie diffus an Wäsche denkt, und diese dann gewaschen in der Maschine findet. Dort muss sie seit ...ähh.. Freitagabend liegen. Demenstsprechend hat sie gemüffelt. Einmal neu Waschen hat nicht gereicht, mal gucken ob es jetzt mit Vorwäsche, Flecken und Co-Programm besser wird.

Nachtrag:
Und dann den Wasserhahn nicht aufdreht...

Sonntag, 6. April 2008

Transrapid

Ich verstehe nicht, wieso große Teile der Bevölkerung so technikgeil sind und dann einzelne Lösungen hypen, obwohl sie keine Ahnung vom Thema "schienengebundener Verkehr" haben. Ich finde den Transrapid auch toll - rein technisch gesehen. Allerdings ist er offensichtlich so teuer, dass er nicht konkurrenzfähig ist. Das muss man nun erstmal zur Kenntnis nehmen. Und die Entwicklung und Vermarktung ist Aufgabe der Hersteller, nicht des Staates. Wieso sollte der überhaupt zusätzliche Gelder für eine spezielle Technologie bereitstellen? Zumal noch für eine Nahverkehrsverbindung - auf der Strecke Hamburg-Berlin hätte er vom Konzept her noch einigermassen Sinn gemacht. Nur warum sollte man Milliarden ausgeben, nur damit dann ein Transrapid fährt? Der ICE ist jetzt auch super schnell und war viel billiger.
Sollten Siemens und Thyssen-Krupp es schaffen, den Transrapid zu konkurrenzfähigen Preisen anzubieten, würde ich die Strecke Köln-Hannover empfehlen. Vielleicht mit genau einem Halt im Ruhrgebiet. Diese Strecke ist zur Zeit sehr schlecht angebunden, da man durchs Ruhrgebiet muss, wo selbst ICEs zu Bummelzügen werden. Profitieren würde ganz NRW, vor allem der Westen NRWs, weil man dadurch erheblich schneller nach Hannover, Hamburg und Berlin käme. Und das sind ja schon wichtige Verbindungen.

Berlin, Berlin

Ich bin grad in der Haupstadt. Und es ist ziemlich wunderbar, auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielt. Aber von Anfang an - Nachdem ich Freitag bei der Institutseröffnung war, gab es keinen Zug mehr nach Berlin - und das um halb sieben! Also bin ich Samstag um 6.00 Uhr aufestanden, und habe mich in den RE nach Düsseldorf gequält. Dort am Hauptbahnhof habe ich erstmal die halbe Gruppe getroffen - Zufälle gibt´s...Im ICE nach Berlin habe ich zwar noch einen Sitzplatz mit Tisch und Strom erwischt, aber mir gegenüber sass dann ein ziemlich nerviger Alkoholiker. Der hat sich mit Allen angelegt und etwas nach Alkohol gerochen. Übrigens hat der ICE zwischen Hannover und Berlin nicht gehalten - sowas sagt man ja immer nur den Franzosen nach, wenn die Bahn genauso schnell ist wird das geflissentlich ignoriert. In Berlin angekommen bin ich erstmal in die Sonnenallee gefahren, habe meine Sachen bei meinem Cousin (geile WG, nette Leute, Super Wohnung!) abgeladen und dann mit einer Freundin zu Mittag gegessen. Und so ging es immer weiter - Ich treffe einen Menschen nach dem anderen und verbringe eine super Zeit.

Donnerstag, 3. April 2008

Shrek 3

Gestern war ich bei der Chefärztin und Ihrem Freund eingeladen, um Shrek 3 zu gucken. Ein genialer Film. Ich habe lange nicht mehr so gelacht. Allerdings wundere ich mich jetzt nicht mehr, dass ich amerikanische Schauspieler in Originalfilmen nicht verstehe - rein akustisch habe ich auch in der (deutschen!) Shrek-Version nicht alles verstanden. Die haben so schnell gesprochen, das ging gar nicht. Am liebsten mochte ich den Lebkuchenmann und den gestiefelten Kater.

l'arbre lumineux

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