Mittwoch, 2. April 2008

Besuch

Dienstag Abend hatte ich spontan Besuch. Zwei Freundinnen, die nach Portugal trampen wollen haben bei mir übernachtet. War ein netter Abend und ich habe mich gefreut, die beiden mal wieder zu sehen. Und ich bin ein bisschen neidisch, weil ich jetzt auch gerne coolen Urlaub machen würde.

Samstag, 29. März 2008

Fahrenheit 451

Gestern abend waren wir recht spontan im Theater - an dieser Stelle ein Lob ans Aachener Theater, wo man als Student für 5 Euro kurz vor der Vorstellung Karten kaufen kann. Für den Preis kommt man Freitagsabends in kein Kino.

Aber auch so hätte es sich gelohnt: eine moderne, witzige Inszenierung des Klassikerstücks. Für alle, die - wie ich - nicht in der Schule gequält wurden, das Stück zu lesen: Fahrenheit 451 ist die Temperatur, bei der (angeblich) Papier Feuer fängt. Das Stück handelt von einer Diktatur, in der Lesen und Bücher verboten sind. Aufgabe der Feuerwehr ist es, alle Bücher zu verbrennen. Hauptfigur ist der Feuerwehrmann Guy Montag, der über seine Nachbarin - eine Dissidentin - ans Lesen herangeführt wird und letzten Endes fliehen muss. Sehr schon ambivalent und zwiespältig gespielt wurde auch die Figur des Feuerwehrchefs (im roten Anzug).
Zwischendurch gab es kleine Musicaleinlagen "Burn, motherfucker, burn, the roof is on fire..." die jedoch keineswegs kitschig wirkten. Es gab haufenweise Anspielungen auf Literaturzitate und aktuelle Politik - wie U-Bahn-Szene spielte im Transrapid, und draussen vor der Tür stand mehrfach nicht Wolfgang Borchert.

Ein schöner Abend. Auch wenn der Barkeeper im Kaiserwetter keine Cocktails mixen kann.

Mittwoch, 26. März 2008

Die Welle

Also ich mag den Film. Er ist erheblich besser, als die Kritiken, die ich über ihn las. Authentische Figuren, gut gespielt, dargestellt wird das moderne Deutschland. Meiner Meinung nach ist der Film nicht anbiedernd und versucht auch nicht, Jugendsprache zu imitieren oder sonstwie besonders cool zu sein. Das Ende fand ich übertrieben und unnötig, meine Mitbeguckerinnen sehen das aber anders.

Manche Charaktere sind zwar klischeehaft, aber das wird durch andere Charaktere wieder wett gemacht. Ich mochte die unverkrampfte Art, wie der Film mit der multikulti-Reailtät in Deutschland umgeht.

Samstag, 22. März 2008

Klimawandel

So, der erste Kommentar ist da und reizt mich gleich zu einem neuen Artikel. Mal kurz die Basics zum Klimawandel.

Unter seriösen Wissenschaftlern wird weder angezweifelt, dass der derzeitige Klimawandel menschengemacht ist, noch dass es eine globale Erwärmung gibt. Das ist prinzipiell Konsens. Wissenschaftliche Papiere, die andere Aussagen treffen gibt es schlicht und ergreifend nicht - vielleicht mit Ausnahme derjenigen, die von der Ölindustrie gesponsort wurden.
Der globale Zusammenhang zwischen dem menschlichen CO2-Ausstoß und der Erderrwärmung ist seit 1896 bekannt - er wurde von Swantje Arrhenius erstmals berechnet.
Der Inhalt in drei Sätzen: Die Erde strahlt Wärme in den Weltraum ab. Ein Teil dieser Wärme wird vom CO2 in der Atmoosphäre zurückgehalten. Wenn der CO2-Anteil steigt, wird mehr Wärme zurückgehalten, und es wird wärmer auf der Erde.
Natürlich gibt es beim Klimawandel tausende Details, die noch nicht erforscht sind. Diese Unkenntnis ist aber insofern irrelevant, weil das große Ganze relativ eindeutig ist. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich die Wissenschaftler irren, dafür ist die Beweislast viel zu erdrückend. Wer sich mehr für das Thema Klimawandel interessiert, dem sei das Blog "Realclimate" ans Herz gelegt.
Glücklicherweise hat der Großteil unserer Gesellschaft das jetzt endlich verstanden. Ich bin froh, dass man die sog. "Skeptiker" nicht mehr ernstnehmen muss - sie sind in ihrer Zahl so klein, dass sie kaum noch Einfluß haben. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass diese Menschen keine Wissenschaft betreiben, sondern eine Art Religion. Dafür bin ich mir zu schade - ich glaube auch nicht an Intelligent Design. Ich selber habe nach fünf Jahren Ökoaktivisten-Dasein aufgegeben, direkt mit solchen Leuten zu diskutieren - wir haben es nicht mehr nötig. Ich kann diese Leute nicht überzeugen, da sie sich in ihrer Rolle gefallen. Und solange sie kein größeres Unheil anrichten, tun sie auch nicht weh.
Wer sich für das Thema Klimawandel interessiert, dem erkläre ich aber immer gerne die Fakten.

Donnerstag, 20. März 2008

Energieverbrauch der USA

Der Autor hat in seinem Blog "USAerklärt" einen Artikel über den Energieverbrauch in den USA geschrieben. Durchaus interessant.

Neben einem etwas komischen Eingangsstatement zum Klimawandel (nein, unter amerikanischen Wissenschaftlern ist der Klimawandel genauso wenig umstritten wie unter deutschen Wissenschaftlern) geht es vor allem um die Vergleichbarkeit des Flächenlandes USA mit dem doch eher kompakten Deutschland. Sowohl die großen Entfernungen als auch die extremeren klimatischen Verhältnisse würden per se einen höheren Energieverbrauch bedeuten. Das ist sicher wahr und so direkt den wenigsten Leuten klar, die die hohen CO2-Emissionen der USA anprangern.

Letzten Endes ist es aber relativ egal, ob die USA ihren hohen Energieverbrauch und damit CO2-Ausstoß wegen des Lebensstandards, der geographischen Gegebenheiten oder ihrem politischen System haben, das Energiesparen auf Ebene der Bundesstaaten ansiedelt: Die Kombination aus großer Bevölkerung und recht hohem pro-Kopf-Verbrauch führt faktisch dazu, dass 4,6% der Menschheit für 21,6% der CO2-Emissionen zuständig sind und sich - so erscheint es zumindest nach aussen - bis auf in einigen Ökoparadiesen namens Kalifornien nicht die Bohne darum scheren.
Die Wut auf die USA in Bezug auf Klimawandel und Energieverbrauch liegt ja weniger im IST-Zustand begründet, als vielmehr in der nicht wirklich vorhandenen Bereitschaft, am IST-Zustand etwas zu verändern. Es ist ja auch nicht so, dass die BUSH-Regierung das Themenfeld Klimawandel den Bundesstaaten überlassen würde - nein, sie geht brav zu allen großen Konferenzen hin und versucht, sie zu sabotieren.
Das wäre doch mal was: Die US-Regierung hält sich raus, und jeder Bundesstaat kann dem Kyoto-Protokoll einzeln beitreten oder andere Klimaschutzmaßnahmen ergreifen.

Perpetuum Oppermann?

Und wieder ein Gerät, von dessen Funktionsfähigkeit ich nicht überzeugt bin: Der Oppermann-Motor. Ich glaube ja, auch hier geht es eher darum, ahnungslosen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, als die Energietechnik zu revolutionieren.

Wieso ich das glaube?

Letzten Endes soll der Oppermann-Motor Wärme in mechanische Energie verwandeln. Und das mit einem Wirkungsgrad von 70%. Wenn man diese Zahl als idealen Carnot-Wirkungsgrad nimmt, und davon ausgeht, dass die Wärme bei Umgebungstemperatur abgegeben wird, benötigt man eine Wärmequelle von mindestens 700°C. Wärmequellen dieser Güte liegen nicht in der Landschaft rum. Normale Solaranlagen in unseren Breiten schaffen das auf jeden Fall nicht.
Auch ist die Oppermann-Website sehr allgemein gehalten und trifft kaum verwertbare Aussagen über die Technologie. Anscheinend geht es im wesentlichen darum, Investoren zu finden. Die sollen eine "überdurchschnittliche Rendite" erwarten können.

Sonntag, 16. März 2008

Medimäuschen

Aus der Reihe: "Lebenserfahrung, die ich einem 15-jährigen voraus habe":

Ich weiss, dass man beim gemeinsamen Kochen das Gespräch nicht auf Studieninhalte lenkt, wenn eine Medizinstudentin dabei ist.

Was ich allerdings nicht wusste, ist dass Frau JK immer Appetit auf Steaks bekommt, wenn sie Muskelfleisch präpariert. Ich wollte es aber auch gar nicht wissen.

Samstag, 15. März 2008

Ohne Mampf kein Kampf

Lecker und einfach:

Nudeln Kochen, Wirsing andünsten. 
Mit Tomaten in eine Auflaufform geben. Etwas Sahne dazuschütten, evtl. Eier. Geriebenen Käse drüber und ab in den Backofen. 
Wir hatten heute keinen Backofen, aber eine witzige Cerankochplatte. Die kann man auch von oben auf einen offenen Topf stellen, mit der Heizfläche nach unten. So kann man dann Überbackenes herstellen. Hat unverschämt gut geschmeckt. 




Mittwoch, 12. März 2008

Verbündete Gegner

Im Sommer 2007 plante der Bremer Stromversorger SWB den Bau eines großen Steinkohlekraftwerkes in Bremen. Sehr zum Ärger der großen Umweltschutzverbände, die - völlig zu Recht - die hohen CO2-Emissionen anprangerten.

Das Vorhaben wurde letzten Endes abgeblasen, weil, so die SWB, enorme Preissteigerungen bei den Anlagenkomponenten den Bau unwirtschaftlich gemacht hätten.

Als Ausgleich wollte SWB den Anteil Erneuerbarer Energien stark erhöhen. Sie sind mit einem Anteil von 24,5% in das von Greenpeace Energy initiierte Wasserkraft-Projekt in Bremen-Hemelingen eingestiegen.

Ich weiss nicht, ob ich es toll finden soll, wenn Greenpeace mit einem Stromkonzern zusammenarbeitet, der noch ein halbes Jahr zuvor "leider" den Bau eines Steinkohlekraftwerkes abblasen musste.

Gen-Milch und Co2-freie Kraftwerke

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Milch der Großmolkerei von Theo Müller "Gen-Milch" nennen darf. Müller hatte dagegen geklagt, weil nicht die Milch oder die Kühe, sondern nur das Tierfutter genamipuliert war. Der Begriff falle unter die Meinungsfreiheit, urteilten die Karlsruher Richter.

Das freut die Öko-Szene jetzt. Genauso wie eine andere Nachricht: Das Landgericht Berlin hat es der Firma Vattenfall untersagt, in der Werbung zu behaupten, sie würden ein "CO2-freies Kraftwerk" bauen.

Nunja - ehrlich gesagt sind doch beides Schlagwörter, die in einen größeren Zusammenhang gehören. Der Begriff "CO2-freies Kraftwerk" wird hier an der Uni zwar inhaltlich belächelt (Zitat Prof: "Das ist natürlich Quatsch") aber dennoch benutzt - er hat sich halt als Oberbegriff etabliert. Genauso kann ich mir vorstellen, dass so mancher Bio-Prof den Begriff "Gen-Milch" ablehnt.

Also vereinfachende Schlagwörter sind OK, wenn sie von Umweltschutzorganisationen stammen, und nicht OK, wenn sie aus der bösen Industrie kommen?

Einen feinen Unterschied gibt es vielleicht doch noch. Die Karlsruher Richter werden folgendermassen zitiert:

"Denn selbst wenn ein Einfluss der angewandten Verfahren auf die Beschaffenheit von Milch und Milchprodukten nicht besteht oder nicht nachweisbar ist, weist der Begriff "Gen-Milch" aus sich heraus keinen unwahren konkreten Tatsachenkern auf"

Und genau hier liegt der springende Punkt: Der Begriff "Co2-freies Kraftwerk" ist in sich falsch, zumindest für Kohlekraftwerke mit CO2-Abscheidung.

Das dürfte den meisten Ökos allerdings völlig unbekannt sein.

l'arbre lumineux

im spanischen Spiegel

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