Düsseldorfer Ökostrom
Udo Vetter hat jetzt Ökostrom. Das ist sehr löblich und sicher eine gute Idee. Allerdings ist er Kunde der Stadtwerke Düsseldorf geblieben. Da stellt sich dann sofort die Frage: Ist das jetzt eine Mogelpackung oder nicht? In den Kommentaren seines Blogs wird das Produkt "Naturrhein-Strom" mit den jüngst in Verruf gekommenen RECS-Zertifikaten in Verbindung gebracht. Das ist falsch - die Stadtwerke Düsseldorf schreiben auf ihrer Website: (...)unser angebotener Naturrhein-Strom steht in keinem Zusammenhang mit mit den in der Presse genannten Energiezertifikaten (RECS-Zertifikate). Naturrhein-Strom ist vom TÜV Nord zertifiziert und das bedeutet nicht nur, dass er zu 100 Prozent aus regenerativer Energie gewonnen wird, sondern dass das Unternehmen, bei dem wir den Ökostrom beziehen, den gesamten Gewinn in den weiteren Ausbau regenerativer Energiegewinnung investiert. Der Faktor Nachhaltigkeit spielt also eine wesentliche Rolle.
Weiterhin ist es bei Naturrhein-Strom so, dass die Energiedaten zwischen den Stadtwerken Düsseldorf AG und dem Ökostromlieferanten so genau ausgetauscht werden, dass die Stadtwerke für den Ökostrom eine zeitgleiche Vollversorgung gewährleisten können (hierbei werden die sog. Haushalts-Standardlastprofile bezogen auf ¼ h-Mittelwerte untereinander ausgetauscht). Dieser aufwändige Prozess wird ebenfalls jährlich durch den TÜV-Nord geprüft und entsprechend zertifiziert.
Das ist so erstmal durchaus positiv zu sehen. Allerdings gehören die Stadtwerke Düsseldorf angeblich zu knapp 55% dem Konzern EnBW und zu weiteren 20% der Stadt Köln. Da man davon ausgehen kann, dass die Gewinnmargen bei Ökostrom größer sind als beim Standardprodukt, subventioniert der Kunde also vor allem EnBW und den französischen Konzern EDF. Also Kernkraft par Excellence.
Das wichtigste an einem guten Ökostromprodukt ist, dass sich die Geldflüsse ändern - weg von den großen Konzernen, deren einziges Interesse kurzfristige Gewinne in Milliardenhöhe sind. Diese wichtigste Voraussetzung ist hier nicht erfüllt.
Welchen Strommix erhält der Kunde aber nun?
Ausgewiesen sind nur Wasserkraft - höschstwahrscheinlich aus uralten, schon längst abgeschriebenen Kraftwerken - und der obligatorische EEG-Anteil. Das ist nicht ungwöhnlich und bei den meisten Ökostromanbietern der Fall.
Zum Neubau von Kraftwerken, der hier aktiv beworben wird, ist zu sagen: in Deutschland ist es finanziell lukrativ, Windräder, Biomasseanlagen und PV-Dächer zu bauen. Die werden also in jedem Fall gebaut. Egal ob sich der Vorlieferant der Stadtwerke Düsseldorf daran beteiligt oder nicht. Wenn die Firma A das Windrad nicht baut, springt die Firma B gerne in die Bresche.
Wirklich billig ist Naturrhein-Strom nicht: Die Grundgebühr liegt bei 7,08 Euro pro Monat, dazu kommen 20,34ct/kWh. Unabhängige Ökostromer (EWS, Lichtblick, Greenpeace Energy, Naturstrom) liegen in der gleichen Größenordnung.
Weiterhin ist es bei Naturrhein-Strom so, dass die Energiedaten zwischen den Stadtwerken Düsseldorf AG und dem Ökostromlieferanten so genau ausgetauscht werden, dass die Stadtwerke für den Ökostrom eine zeitgleiche Vollversorgung gewährleisten können (hierbei werden die sog. Haushalts-Standardlastprofile bezogen auf ¼ h-Mittelwerte untereinander ausgetauscht). Dieser aufwändige Prozess wird ebenfalls jährlich durch den TÜV-Nord geprüft und entsprechend zertifiziert.
Das ist so erstmal durchaus positiv zu sehen. Allerdings gehören die Stadtwerke Düsseldorf angeblich zu knapp 55% dem Konzern EnBW und zu weiteren 20% der Stadt Köln. Da man davon ausgehen kann, dass die Gewinnmargen bei Ökostrom größer sind als beim Standardprodukt, subventioniert der Kunde also vor allem EnBW und den französischen Konzern EDF. Also Kernkraft par Excellence.
Das wichtigste an einem guten Ökostromprodukt ist, dass sich die Geldflüsse ändern - weg von den großen Konzernen, deren einziges Interesse kurzfristige Gewinne in Milliardenhöhe sind. Diese wichtigste Voraussetzung ist hier nicht erfüllt.
Welchen Strommix erhält der Kunde aber nun?
Ausgewiesen sind nur Wasserkraft - höschstwahrscheinlich aus uralten, schon längst abgeschriebenen Kraftwerken - und der obligatorische EEG-Anteil. Das ist nicht ungwöhnlich und bei den meisten Ökostromanbietern der Fall.
Zum Neubau von Kraftwerken, der hier aktiv beworben wird, ist zu sagen: in Deutschland ist es finanziell lukrativ, Windräder, Biomasseanlagen und PV-Dächer zu bauen. Die werden also in jedem Fall gebaut. Egal ob sich der Vorlieferant der Stadtwerke Düsseldorf daran beteiligt oder nicht. Wenn die Firma A das Windrad nicht baut, springt die Firma B gerne in die Bresche.
Wirklich billig ist Naturrhein-Strom nicht: Die Grundgebühr liegt bei 7,08 Euro pro Monat, dazu kommen 20,34ct/kWh. Unabhängige Ökostromer (EWS, Lichtblick, Greenpeace Energy, Naturstrom) liegen in der gleichen Größenordnung.
floppi - 22. Apr, 21:47
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